Fortbildungsoffensive 2020: PRAXISSEMINAR Hochstrittige Elternschaft und die Frage des Kindeswohls

07.09.2020 10:00 Uhr  –  07.09.2020 16:30 Uhr

Inhalt:

In der Arbeit mit hochstrittigen Eltern stellen wir Professionellen häufig fest, dass diese Eltern einerseits Unterstützung suchen, diese aber gleichzeitig auch abwehren. Auf der Suche nach Verbündeten entwickeln Eltern ein enormes Spaltungsvermögen auch im Helfersystem. Die reflektierte und achtsame institutionenübergreifende Zusammenarbeit wird hier zu einer fachlich besonders anspruchsvollen und dennoch lohnenden Herausforderung. Wichtig ist dabei, den Blick auf die Kinder und Jugendlichen nicht zu verlieren und Risikofaktoren für eine mögliche Kindeswohlgefährdung zu thematisieren. Denn gerade in diesen Fällen entsteht schnell eine sehr emotionale und zunehmende Konfliktdynamik, die von den Kindern als „Streit ohne Ende“ erlebt wird. Sie leben in einem dauerhaften Zustand von Anspannung und fühlen sich dem elterlichen Konfliktgeschehen oftmals hilflos ausgeliefert. Häufig werden Kinder zum Streitobjekt der Eltern und verlieren ihren basalen emotionalen Halt.

In dem Praxisseminar wollen wir uns mit der Einschätzung einer möglichen Kindeswohlgefährdung in hochstrittigen Kontexten beschäftigen. Wir schauen auf Fallstricke in der Beratung, thematisieren Möglichkeiten der Zusammenarbeit und befassen uns mit hilfreichen Konzepten und Vorschlägen für ganz praktisches Vorgehen. Wir reflektieren unsere alltägliche Praxis, nutzen unsere Erfahrungen zum kollegialen Austausch und erhalten Anregungen, wie in der Arbeit mit Eltern neue Impulse gesetzt werden können. In den Seminaren wird nach einer thematischen Einführung unter anderem mit Fallbeispielen und auch in Kleingruppen gearbeitet.

Referentin:

Kirsten Thran

Diplom-Sozialarbeiterin, Mitarbeiterin im Kinderschutz-Zentrum Hamburg, Mediatorin (BAFM), Trainerin für den Elternkurs „Kinder im Blick“ (KiB), langjährige Erfahrung in der Leitung des Projekts „Betreuter Umgang“ des Kinderschutzbundes LV Hamburg

Die Fortbildungsreihe wird ermöglicht durch die Förderung des Landes Niedersachsen.

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